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Wandern und noch mal Polarlichter #8

Sonntag 29.09.2024

Nachdem wir am Morgen wieder fit und ausgeruht nach draußen gehen, nehmen wir erst einmal wahr, wo wir überhaupt sind. Der Parkplatz ist nicht sehr groß, doch strukturiert. Was in der Nacht nicht richtig zu sehen war ist, dass es hier ein Plumpsklo mit der Möglichkeit Schwarzwasser zu entsorgen gibt. Leider keine Frischwasserversorgung, aber sehr viele Müllcontainer.
Die Luft ist kalt und nass, eigentlich ungemütlich, doch mit guter Laune sieht man das irgendwie anders. Die Drohne muss wieder in die Luft, sie hat schließlich nicht wie wir Urlaub.
Nach einigen Runden kehrt sie wieder zurück und kommt wieder in die Tasche. Wir wollen uns noch körperlich betätigen. Wo? Im Abisko National Park. Dort gibt es viele Wanderwege und einen davon werden wir besuchen.

  1. Nach dem „Ablegen“ geht’s in Richtung unterer „Aurora Sky Station“, genauer gesagt bis zum dortigen Parkplatz an der Bahnstation „Abisko turiststation“. Bevor wir aber „loswandern“; gehen wir rüber zur „STF Abisko Turiststation“. Wir dachten, wir könnten dort eine Touristeninformation finden, um Info-Material von hier zu bekommen. Leider waren wir wohl nicht gut informiert, handelt es sich doch um ein Hotel. Nun aber zurück auf die andere Seite der Bahnlinie, unter der Brücke durch, am Gedenkstein für die Notfalleinheiten in Abisko vorbei bis zur Brücke, die über den Abiskojåkka führt. Das Wasser rauscht unter ihr durch, um schließlich in einem steinernen Durchbruch unter dem Bahndamm zu verschwinden. 
    Wir biegen wir auf den Kungsleden (deutsch „Königspfad“) ab, der laut „WiKi“, ein Fernwanderweg mit rund 470 km länge ist. Er führt vorwiegend als Trekkingroute von Abisko (Nordende) nach Hemavan (Südende) durch die Skanden. Wer hier mehr wissen will sollte bei Wiki nachsehen.
    Nun sind die 470 km doch arg weit und wir entscheiden uns für eine kleine Strecke von circa 6,8 km, die uns am Fluss entlang und über eine Ebene mit einem See wieder zurück führt. Wir sind gespannt.
    Die erste Teilstrecke führt an Stromschnellen und kleinen Einschnitten vorbei, in der das Wasser wild vor sich hin sprudelt. An manchen Stellen scheint es scheinbar zu kochen und mein Weg führt mich immer wieder an den Rand der Abbruchkannte, sehr zum Missvergnügen von Chrissi. Sie ist halt in Sorge um mich.😊

Wir folgen der Strecke über nasse Pfade und an einem mittlerweile ruhigeren Fluss vorbei. Das Flussbett besteht aus rundgeschliffenen Steinen und Sand, seine Strömung ist hier noch nicht ganz so stark. Nach circa 2 km können wir uns entscheiden, die Strecke auf 15 km zu erhöhen – aber äh, Nein! Wir bleiben bei unserem Plan und schwenken vom Fluss weg in den „Wald“. Na ja, die Bäume sind eben sehr klein und nicht eng bei einander das, bedingt durch das harsche Klima. Der Weg wird nur unwesentlich besser und ab hier treffen wir auf andere Wanderer die uns entgegen kommen. Hügelauf, immer weiter nach Osten, gelangen wir an einem keinen See, dem „Vuolep Njakajaure“, der zu den größten Seen im Nationalpark zählt. Wir machen eine kurze Pause. Der Rastplatz liegt nicht direkt am Seeufer aber die Sicht von hier ist schon beeindruckend.
Eine Gruppe junger Wanderer mit viel Campinggepäck kommt vorbei und biegt in Richtung See ab. Sie sind schnell unterwegs und schließlich entschwinden Sie unserem Blickfeld.

Die nächste Etappe steht an und es geht weiter über Holzbohlen. Neben diesen scheint der Boden zwar fest zu sein, doch der wadenhohe Pflanzenwuchs verhindert eine korrekte Einschätzung der Bodenbeschaffenheit. Man sollte also das Angebot dieser Bohlen nutzen. Immer wieder lasse ich meine Augen über die Ebene, die wir erreicht haben, schweifen. Die Berge mit ihren schneebedeckten Gipfeln, über denen der Wind weht, so dass Fahnen aus Schnee am Himmel zu sehen sind, begrenzen die Sicht zum Horizont. Trotzdem kann die Sonne ihr Licht zwischen ihnen bis auf diese Ebene scheinen. Ein Bild das man nicht so schnell vergisst. Mittlerweile hat uns die Jugendgruppe wieder einge- und überholt, die wir am See gesehen haben. Ein kurzes Hallo und weiter ziehen sie mit ihrem Gepäck. Die Letzten in der Gruppe sehen schon etwas abgekämpft aus. D geie restliche Etappe geht es wieder abwärts, bis wir am Orientierungspunkt, der an der Straße zwischen der unteren „Aurora Sky Station“ und dem Parkplatz „Abisko turiststation“ liegt, angelangt sind. Auf dem Parkplatz empfängt uns „Hilde“ in der Sonne, drinnen ist es schön warm und wir ziehen uns zum Fahren etwas Bequemes an.
Bevor es aber zurück, halten wir  am Discounter Godisfabriken Abisko in Abisko ran. Chrissi will noch ein paar Besorgungen machen und ich muss wieder Frischwasser bunkern. Da am Discounter auch eine Tankstelle angeschlossen, ist bekomme ich aus einem beheizten „Schrank“ das Wasser direkt aus dem Hahn. Nach dem auch Chrissi wieder an Bord und alles verräumt ist, fahren wir nun wieder in Richtung Kiruna. Dort angekommen,  wird getankt und nach kurzer Orientierung weiter Richtung Porjos. Die Strecke fährt sich gut weg. Immer schön die E10 entlang bis Leipojärvi und dann weiter auf der E45. Das Wetter spielt mit und wir erleben keine Überraschungen.

Es ist dunkel geworden als wir in Orpusviken bei Porjos eintreffen. Wir hatten während der Fahrt über die Polarlichter gesprochen und die Idee in Orpusviken zu übernachten. Vorausgesetzt wir können die Zahlungsmöglichkeit dieses Stellplatzes nutzen, der uns so gefallen hat.
Dort angekommen habe ich versucht rauszubekommen, wie das ganze funktionieren soll. Wir hatten gelesen, dass man mit Switch oder Paypal bezahlen kann. Nun, Switch haben wir nicht, aber Paypal könnte klappen. Da wir uns nicht sicher waren, ob wir das richtig verstanden haben, nahmen wir eine Handy App zum Übersetzen. Dabei erfuhren wir, dass man zwar Switch zum Bezahlen benutzen kann, jedoch der Hinweis zu Paypal sich auf die Möglichkeit zum Spenden für die örtlichen gemeinnützigen Einrichtungen bezieht. Das wiederum heißt, dass wir nicht  den Platz bezahlen können. Da uns alles zu unsicher war, zogen wir nach einer Pause wieder weiter. Wieder zurück zur E45 und dann weiter Richtung Jokkmokk. Kurz vor Haraudden machen wir Stopp auf dem „Laponia ställplats“ ein Stellplatz am Ufer Sees „Vajkljaure“. Hier ist es dunkel und die wenigen Laternen stehen an der Straße. Die Übernachtung wird vorbereitet und Chrissi macht ihr Equipment fertig, hofft sie doch auf Polarlichter. Lange muss sie nicht warten und wir bestaunen die wenigen aber doch gut sichtbaren Lichter am Himmel. Sie draußen zum Fotografieren und ich unterm Skyfenster im Warmen zum Genießen. Bis um 01:00 Uhr morgens geht das Spektakel. Dann ist Schluss und auch wir machen Feierabend und gehen ins Bett.

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