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Unterwegs an Islands Ostküste #22

22.05.

Der Morgen ist frisch, trotzdem absolut schön. In der Nacht hat sich nebenan noch ein Camper dazugesellt. Den einzigen Lärm verursachen hier die Vögel, die an dem See, an dem der Campingplatz liegt, brüten. Das Geschnatter und Gegacker hört man weit.

Dass die Tage hier länger sind ist uns gestern Abend schon aufgefallen. Irgendwie waren wir total erschossen, haben aber immer noch die ein oder andere Sache erledigt. Irgendwann hat dann einer von uns auf die Uhr geschaut und da war es kurz nach elf, obwohl es noch hell war. Isländische Nächte, was soll ich sagen. Die Sonne ist zwar untergegangen und treibt sich unter dem Horizont weiter herum.

Wie auch immer, heute ist ein neuer Tag und es gibt viel Sehenswertes zu enddecken. Wir packen zusammen und machen uns auf den Weg. Unser erster Stopp ist ein Leuchtturm in Hafnarnesviti. Es ist direkt neben der Ringstraße 1 gelegen, eine Straße führt zu ein paar alten verlassenen(?) Häusern neben denen man parken kann. Wir laufen über die mit Moos und kleineren Farnen bewachsene Ebene, die viele kleine Löcher im darunterliegenden Felsen hat, bis zum Leuchtturm. Der Wind ist stark und zuppelt an unseren Jacken. Es ist nicht kalt. Diese kleinen Leuchttürme sind nicht wirklich Türme, aber sie erfüllen ihren Zweck.

Die Ringstraße 1 nimmt uns wieder auf und wir fahren weiter bis Breiðdalsvik útsyni. Das ist nur eine Parknische als Aussichtspunkt. Eine kleine Fotositzung später sind wir wieder auf der Piste.

Sie führt uns zur Heydalir Church, einer kleinen Kirche in der Nähe von Breiðdalsvik, auf einer Ebene, die von Meer und Bergen umgeben ist. Neben der kleinen Kirche gibt es ein Anwesen der Leute, die hier die Pferde halten, die rings herum auf den angelegten Weiden zu sehen sind. Die ländliche Ruhe in der Sonne wirkt erholsam. Die Kirche selbst ist geschlossen so können wir sie uns nur von außen ansehen. Der kleine Friedhof daneben wirkt aufgeräumt und gut gepflegt.

Uns zieht es weiter, diesmal zum Strand von Breiðdalsvik. Der erste Versuch scheitert an der Ortskenntnis. Statt am eigentlichen Strand landen wir nur an einer größeren Einschwemmung mit einer großen Wattfläche. Über die Verbindung zum Meer führt eine Brücke. Auf der anderen Seite liegt der eigentliche Strand, der Meleyrie Beach. Wie auch immer Google darauf kam, keine Ahnung.

Wir wechseln die Position, an der Straße gibt es eine Parktasche, auf der wir Hilde abstellen. Es geht zu Fuß zum Strand, dem rauschenden Meer entgegen. Der grauschwarze Sand ist fein wie Kohlestaub, doch deutlich schwerer. Wir hinterlassen sichtbare Fußspuren. Bis ans Wasser kommen wir nicht, es schwappt wild und bildet keine klare Linie. Die Luft ist vom Brausen des Windes und der Wellen erfüllt, die in einander stürzen. Auch an Land gibt es einiges zu sehen. An den umliegenden Bergen sieht man die Wolken ins Tal wabbern, sie fließen wie Wasser den Berg hinunter.

Unterwegs halten wir am Green Rock, der liegt direkt an der Ringstraße 1 und hat einen kleinen Schotterparkplatz, den wir mit Hilde nutzen. Zum grünen Felsen gelangt man über eine Treppe hinunter zum Strand. Und wenn nicht gerade ein paar Touristen ihre Vesperpause davor machen gibt er im Sonnenlicht auch schöne Fotos. Die grüne Farbe bekommt das Gestein von Chloritmineralien, die sich bei der Umwandlung des Gesteins gebildet haben.

Green-Rock-Berunes

Langsam wird es Zeit einen Campingplatz aufzusuchen. Es wird wohl der Djupivogur Camping Ground – bis dahin ist noch ein wenig zu fahren. Auf der Hälfte der Strecke legen wir eine kurze Kaffeepause am Rastplatz Raudhafellmountain Viewpoint ein. Er ist kreisförmig ausgebaut und bietet einen schönen Blick auf die Bucht.

Bevor es auf dem Campingplatz geht wollen wir noch einen Hot Pot besuchen. Chrissi hat ihn in der Nähe in Djúpavgskörin gefunden. Leider war er geschlossen. Nun ja, das nächste Mal.

Der Djupivogur Camping Ground war nicht schwer zu finden. Das Einchecken war etwas tricky. Den Platz kann man Online oder im Hotel, das aber erst ab 16:00 Uhr besetzt ist, buchen. Wir versuchen es online. Zuerst QR-Code von der Info Tafel scannen, um dann auf der parka.is Seite sich durch die Anmeldung, nur Isländisch oder Englisch, zu klicken. Beim Bezahlen Kartendaten eingeben und per Bank App Zahlung bestätigen. Bis dahin alles gut – bis die Website meldet, dass die Karte nicht authentifiziert werden kann. Pffff… der Puls ist auf 180. Dann zwei E-Mails. Eine mit dem Rechnungsdaten und eine mit den Campingplatz Code und Verhaltensregel. Was nun, ist jetzt gebucht oder nicht. Laut E-Mail ja, doch eine Unsicherheit bleibt. Wir stellen uns auf und inspizieren den Platz. Alles sehr einfach und verhältnismäßig sauber. Geduscht wird mit Isländische Kronen, ganze 300 für sieben Minuten lang. Wir haben bisher noch kein Hardgeld. Also beschließen wir doch noch ins Hotel zu gehen, um zu fragen, ob alles OK ist mit der Buchung und um Kronen zu tauschen. Wir machen uns auf den Weg ins Hotel, wo wir einen super netten Concierge treffen, der uns den letzten Zweifel an der Buchung nimmt. Er kann nachsehen und findet alles in Ordnung. Dann tauscht er uns die Kronen und gibt noch einige Infos zum Campingplatz.

Super beruhigt gehen wir zu Hilde, machen noch diverse Sachen wie Blog schreiben und hochladen und lassen irgendwann den Tag ausklingen.

Djupivogur-Camping-Ground

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