17.05.
Der Morgen beginnt mit einem etwas frischen, aber sonnigen Tag. Nach einem ausgiebigen Frühstück packen wir alles zusammen und treten die nächste Etappe – Tornby in der Nähe Hirtshals wo unsere Fähre ablegen wird, an. Das Gewirr der kleinen Straßen nimmt uns wieder auf und führt uns völlig unspektakulär über die dänische Grenze. Von dort kommen wir irgendwie auf unsere „Lieblingsstraße“ die E45. Auf ihr sind wir schon in viele Ländern des Nordens unterwegs gewesen und erlebten das eine oder andere Abenteuer. Sie begleitet uns fast die gesamt Strecke. Und wieder stelle ich fest das der Verkehrsfluss in den nördlicheren Ländern bedeutend geschmeidiger von statten geht. Das Einfädeln auf die Autobahn funktioniert hier fast von selbst. Dann müssen wir von der E45 runter und uns durch die kleineren Straßen bis zum Zeltplatz durchschlagen. Das geht recht zügig und selbst ein kleinerer Tankstop verzögert nicht wirklich die Reise.
Gegen 15:00 Uhr erreichen wir den Campingplatz Tornby Strand. Auch diesen kennen wir schon und Chrissi hat hier schon vorsorglich reserviert. Eine kleine Irritation an der Rezeption, man hat unsere jeweiligen Vornamen zusammen als ein Name notiert, konnte schnell geklärt werden und wir können uns aufstellen. Kurz vor und zurücksetzen und dann steht „Hilde“, wieder ohne Keile. Wir sind wohl nicht mehr so anspruchsvoll wie am Anfang und kommen mit nicht exakt in Waage stehendem Fahrzeug klar.

Die Sonne scheint – der Himmel ist blau – also Stühle raus und relaxen. Entspannung pur.
Die Zeit verrinnt und wir sind doch noch irgendwie voller Tatendrang. Das Meer ruft – wir hören es deutlich. Also alles verräumt und ab zum Strand. Vom Campingplatz geht’s nach rechts immer die Straße entlang. Das letzte Gebäude, außer den Toiletten am Parkplatz, das wir passieren ist ein Hotel mit Restaurant. Auf Straßenebene befindet sich ein „Tante Emma“ Laden. Die sehr nette Frau, die natürlich nicht Emma heißt, spricht deutsch und kann uns super helfen. Da wir den Laden schon kennen wissen wir, dass wir hier Lakritz nach unserem Geschmack bekommen. Und nicht das überall in den Regalen der Discounter verfügbare Abgepackte, sondern einzelne Stangen, die in Papiertüten verkauft werden. Immer acht normale Stangen für 30,00 DKK. Also für umgerechnet ca. 4,00 € bekommt man acht normale Lakritzstangen die man aus einem Sortiment von 10 Geschmacksrichtungen zusammenstellen kann. Zusätzlich gibt es auch dickere und größere Stangen. Also eine überaus süße Fundgrube für Feinschmecker. 😊
Dann ist es soweit. Wir betreten den Strand. Der Wind mutiert hier zu einer Steifen Briese, der Sand wird förmlich über den Bereich zwischen Düne und Meer gefegt. Die Steine am Strand werden freigeblasen und erzeugen ein Muster von Einschnitten im Sand. Bei Einigen sieht man, dass nur noch der rückwertige Sand den Stein an der ursprünglichen Höhe hält und ihn hindert runter zu fallen, weil der Sand unter ihm weggeblasen wurde.



Ein paar Leute scheint der Wind genauso wenig zu stören wie uns und sie nutzen den sonnigen Tag zum Strandlaufen. Eine junge Dame badet sogar. Mir wird schon vom Zusehen kalt.
Langsam wir es Zeit zurückzugehen und zu Abend zu essen. Danach wollen wir noch einmal zurück um vielleicht einen Sonnenuntergang am Meer zu sehen. Die Zeichen dafür stehen günstig. Der Rückweg verläuft unspektakulär und weil es schnell gehen soll lassen wir die Stühle verpackt. Kochen und essen dauern nicht lange und sind wir gegen 21:00 Uhr wieder auf dem Weg zum Strand. Mittlerweile ist der kleine Laden zu, sehr zu meinem Missfallen – ich soll ja nicht. Unten am Strand sind nun schon mehr Fahrzeuge und Menschen zu sehen. Erwartungsvoll blicken sie Richtung Horizont. Die Sonne steht tief und die Sicht ist besser als vorhin. Der Wind hat nachgelassen. Wir gehen weiter nach links, also Richtung Süden, um weniger Leute um uns zu haben. Und so gegen 21:40 Uhr ist es dann soweit und die Sonne platscht in Wasser. Obwohl es nicht allzu warm ist, habe ich den Eindruck, dass es noch ein klein bisschen kühler geworden ist. Vielleicht bilde ich mir das aber auch nur ein. 😉
Mit langsamen Schritten gehen wir zurück und nehmen Abschied vom Strand, wir werden ihn wohl so schnell nicht wieder sehen.
