Öresund Brücke & Heimreise #16
Donnerstag 10.10.2024
Der Morgen beginnt wie er halt so beginnt. Nachts hatte es wieder geregnet, nun scheint es aufgehört zu haben. Draußen toben Gruppen von jungen Menschen herum, einige mir unbekannte Aufgaben erfüllend, die sie wohl von ihren Betreuern bekommen haben. Sie scheinen Spaß daran zu haben und das Lachen dringt bis zu uns. Beim Frühstück besprechen wir den Tag. Das Wetter wird nicht besser, Regenschauer sind weiterhin angesagt. Das sollte uns nicht daran hindern die Öresundbrücke zu sehen. In Malmö liegend und nach Dänemark führend ist sie schon ein imposantes Bauwerk. Erst einmal treffen wir die ganz normalen Vorbereitungen. Zu Mittag sind wir fertig und es geht los nach Malmö.
Über die 100, E6 und E20 fahren wir zum „Öresundsbron Viewpoint“. Der Punkt liegt nicht weit von der Brücke entfernt, eine gute Sicht von der Seite ist garantiert. Hier steht auch das „Luftkastellet“, ein Event und Meeting Komplex. Wir suchen uns einen Parkplatz und wollen raus an die Luft. Als wir loswollen wird es wieder dunkel und es kommt schon wieder ein Schauer. Den warten wir ab. Es kommen immer mehr Fahrzeuge, aus denen Leute aussteigen und große, wie Leinwände aussehend, Quadrate ausladen. Man könnte den Eindruck bekommen, dass eine Ausstellung vorbereitet wird.
Wir machen uns auf den Weg zum „Luftkastellet“. An seiner Seite neben dem Eingang führen Treppen aufs Dach. Es ist als Aussichtsplattform ausgelegt. Oben angekommen können wir gut auf die Brücke sehen. Die Pylonen, die wie ein Wahrzeichen über das Wasser ragen und der Brücke ihr markantes Aussehen verleihen sind gut zu erkennen. Zusammen mit dem „Drogdentunnel“ verbindet sie über 16 Km Malmö mit Kopenhagen als Auto- und Eisenbahnbrücke. Der Bau begann mit dem ersten Spatenstich am 16.09.1993 und nach Fertigstellung wurde sie am 01.07.2000 eröffnet. Die Bilder vom Dach sind gemacht, aber ein kleiner Abstecher zum ehemaligen Anleger vorm „Luftkastellet“ geht auch noch.
Das „Kap“ ist künstlich und wurde unter anderem aus Müll und Tonstein aus dem Kalksteinbruch von „Limhamn“ gebaut. Der Aussichtspunkt mit seinem fantastischen Blick auf die Öresundbrücke, der besonders bei Sonnenuntergang immer sehr beliebt ist, ist nicht einfach zu erobern. Die verrosteten Eisenträgen sind scheinbar Reste eines kleinen Übergangs von der Strandseite auf das „Kap“. Zuerst geht es über riesige Findlinge, die das Ufer befestigen, hinunter und dann über einen bei Ebbe sichtbaren Sandstreifen. Auf der anderen Seite geht es zwischen den Trägern dann wieder nach oben. Langsam gehen wir der Spitze entgegen. Dabei halten wir uns an die mittig angebrachten Stäbe. Dem Rand sollte man nicht zu nahekommen, ein Abrutschen ist da jederzeit möglich. An der Spitze können wir jetzt den besseren Blick auf die Brücke genießen. Sie scheint von hier aus größer zu wirken, so als ob man näher dran ist.
Die Wolken werden immer mal wieder dichter, doch der Regen bleibtglücklicherweise aus. Trotzdem kein günstiges Licht zum Fotografieren, aber man nimmt was man kriegen kann. Ein großes Schiff, vielleicht eine Fähre, fährt gerade behäbig unter der Brücke zwischen den großen Pylonen durch. Obwohl alles so nah scheint ist, nichts zu hören außer dem Wind und ein Grundrauschen von den Fahrzeugen auf der Brücke.
Langsam machen wir uns wieder auf dem Rückweg. Am Strand treffen wir noch auf ein Pärchen, dass uns nach den Weg Verhältnissen auf der „Pier“ fragt. Nach wenigen Worten auf englisch merken wir, dass sie auch aus Deutschland sind. Ich gebe den beiden Auskunft und ein paar Tipps zum Überwechseln. Die Frage, ob Chrissi ein paar Fotos via Bluetooth von ihrer Kamera auf eins der Handys von ihnen senden können, muss sie leider verneinen. Ihre Kamera hat so etwas nicht und so ziehen die beiden los, um sich ihre eigenen Bilder zu machen.



Wir begeben uns den Hang hinauf und schlagen die Richtung zu einem „Signalturm?“ ein. An seiner Seite ist auch ein Bunker zu sehen, doch beides ist verschlossen. Hier führen auch diverse Wanderwege entlang. Nach einem kurzen Rundgang machen wir uns auf den Weg zu Hilde.
Sie nimmt uns mit ihrer Wärme auf, schließlich war die Luft trotzdem kal und feucht auch ohne das es regnete.

Nach einer Pause machen wir uns auf den Rückweg zum Campingplatz. Dieser ist aber nicht ohne. Einmal nicht aufgepasst und schon steht man an der Mautstation der Brücke. Verdammt, ich habe die falsche Richtung eingeschlagen. Bevor die Stimmung kippt fällt uns ein Schild auf, dass uns zeigt, was wir machen können. Wir sollen zu einem der Häuschen fahren. Dort angekommen verständigen wir uns mit der jungen Dame, die uns mit ihrer ruhigen Art klar macht, dass wir uns nur rechts halten müssen und durch die dann sichtbare Schranke fahren müssen. Aufatmend bedanken wir uns und fahren den vorgegeben Weg. Hinter der Schranke führt uns der Weg auf eine bekannte Strecke und diesmal nehme ich die richtige Ausfahrt. Wieder zurück in Falsterbo fahren wir noch an dem örtlichen „ICA Supermarket Skanör“, um ein paar Kleinigkeiten zu kaufen. Der Parkplatz ist nur für eine Stunde kostenlos zu nutzen. Die Parkgebühr kann man mit der dafür vorgesehen App oder mit „Swish“ bezahlen. Das ist wichtig zu wissen, da die Kennzeichen der Fahrzeuge automatisch gescannt werden. Aber das steht auf den aufgehängten Schildern, auf Schwedisch. 😊 Noch mal ein kurzer Abstecher zum „Skanörs Strand“, der zeigt uns aber nur den Yachthafen bei Tag, der noch unspektakulärer als in der Nacht wirkt – und geschlossen ist auch alles, sodass wir wenden und uns nun auf den Campingplatz begeben. Mittlerweile ist es später Nachmittag, der Sonnenuntergang fällt aus, da das Wetter nicht mitspielt und der Tag endet wie er begonnen hat, mit leichtem Regen.
Freitag 11.10.2025
Heute ist es nun soweit, unser Urlaub geht zu Ende und wir müssen wieder nach Hause. Beim Frühstück wird noch mal Resümee gezogen, ob Schweden gehalten hat, was wir erwartet haben. Wir halten fest, ja, es war eine schöne und sehenswerte Reise. Die Abenteuer, die wir erleben durften, auch wenn hier nicht alles zu 100% niedergeschrieben wurde, werden in unserer Erinnerung bleiben und wir werden wohl wiederkommen. Entgegen einiger anderer Meinungen, finden wir, es ist kein langweiliges Land. Es wird sicherlich keine großartige Unterhaltung und Zerstreuung im Vorbeigehen geboten, aber in der heutigen stressigen Zeit ist Entschleunigung auch wichtig. Und wer sucht wird auch entsprechende Zerstreuung finden. Diese Land hilft einem wieder den Fokus auf die Natur zu richten und die eigenen Energien wieder Aufzutanken. Und mehr sollte man auch nicht erwarten, was aber meine Meinung ist.
Wir bereiten alles für die Abfahrt vor, Ver- und Entsorgung und verlassen den Parkplatz Richtung Trelleborg. Da die Fähre erst um 14:30 Uhr ablegt haben wir Zeit. Auf dem Weg dahin wollen wir uns noch ein wenig umsehen und ein paar letzte Fotos machen.
Über den „Kämpingevägen“ geht es immer am Wasser entlang. Auf den Parkplätzen, an denen wir vorbeikommen, sind Wohnmobile nicht erwünscht oder sie sind mit Findlingen versperrt. Selbst am „Karl XII-monumentet“ ist der Parkplatz für uns versperrt. Bis zur E6/E22 müssen wir fahren, um dann an einem ausgeschilderten „Grillplats“ halt zu machen. Der Parkplatz ist groß und es gibt sogar eine öffentliche Toilette. Richtung Strand ist dann der Grillplatz mit benachbartem Spielplatz. Zwischen diesem und dem Strand steht noch eine überdachte Aussichtsplattform. Diese entern wir und genießen die Aussicht. Die Sonne scheint, das Wasser glitzert und am Horizont sind vorbeifahrende Schiffe zu sehen. Eins davon nimmt Kurs auf den Fährhafen, der links von uns zu sehen ist. Nun aber los zum Hafen, um einzuchecken. Wir wollen nicht die Letzten sein. Am Hafen angekommen checken wir am Automaten ein und nach kurzer Orientierung folgen wir den Schildern, die uns zum Schiff bringen sollen. Nach einer gefühlten Ewigkeit, fast zur Ablegezeit, können wir endlich das Schiff befahren. Es scheint wohl Unregelmäßigkeiten zu geben und die sind wohl auch noch nicht behoben. Lange nachdem wir Hilde verlassen haben und uns einen Platz gesucht haben, liegt die Fähre noch im Hafen. Weit über der Zeit, fast zwei Stunden später, legt sie dann endlich Richtung Rostock ab.
Sechs ein halb Stunden geht die Fahrt bis wir in Rostock sind. Die Nacht verbringen wir wieder an der alten Fähranlegestelle, bevor es morgen wieder nach Hause geht.
Dort werden wir unsere nächste Fahrt planen und vorbereiten. Dann wird es auch wieder was zu lesen geben. Wenn Ihr wollt, könnt Ihr wieder dabei sein.
Chrissi und Andy


