Abenteuer Kanada
Kanada war schon lange eines unserer Traumziele. Umso schöner war es, dass wir es nun in Verbindung mit einer Kreuzfahrt nach Alaska kombinieren konnten.
Tag 1
Am Morgen machten wir uns voller Vorfreude auf den Weg zum Flughafen, um über Amsterdam in den Flieger nach Calgary zu steigen. Die lange Flugzeit hatten wir dann wohl doch unterschätzt………und so konnten wir im Flieger unseren Reiseführer Kanada-Alaska ausgiebig studieren, Routen raussuchen, bei GetYourGuide rumstöbern und zahlreiche Filme aus dem Bordkino anschauen.
Tag 2
Nach der Ankunft fuhren wir noch eineinhalb Stunden mit dem Bus nach Banff in unser erstes Hotel. Wir erkunden den kleinen Ort recht schnell und spazierten ein wenig im Banff Nationalpark, welcher zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Unser erster Ausflug führte uns auf den Weg zu den Bow Falls, die nur einen ganz kurzes Stück von unserem Hotel entfernt am Rand des Bow River im Banff Nationalpark in Alberta lagen. Die kurzen, aber breiten Kaskadenfälle sind ein beliebtes Ausflugsziel. Das liegt wohl daran, dass diese Naturattraktion relativ leicht zugänglich ist. So könnten alle Menschen jeden Alters und jeden Fitnesslevels die Wasserfälle bestaunen.

Zurück im Ort brachte uns der total verrückte riesige Weihnachtsshop über drei Etagen zum Schmunzeln und Staunen. Bei einem Abendessen in der ortsansässigen Pizzeria und dem ersten Probieren von einem Root Beer (lecker 😊) beobachteten wir interessiert, wie sich riesig große Tracks durch die kleinen Straßen schoben. Total müde beendeten wir den ersten Abend und kehrten in unser Hotel zurück.



Tag 3
Am nächsten Morgen wurden wir von unserem bei GetYourGuide gebuchten Bus zur Sommertour „Banff and it´s Wildlife abgeholt“ – alles klappte prima. Auf der Tour erfuhren wir viel Wissenswertes über die Umgebung. Wir besuchten das berühmte Banff-Springs-Hotel (bekannt auch durch James-Bond-Filme) und den Gletschersee Lake Minnewanka. Er ist 21 km lang und 142 km tief. Der Anblick der kanadischen Rockies dahinter war spektakulär und natürlich ein Top Fotomotiv. Lake Minnewanka ist der perfekte Ort, um die Wildnis des geschützten Nationalparks kennen zu lernen. Wer noch mehr naturverbundenes Abenteuer sucht, kann ein Kanu ausleihen und einen der vielen Campingplatz rund um den See besuchen. Es lohnt sich auf jeden Fall in diesem Gebiet wandern zu gehen.



Tag 4
Heute stand ein langer Tourabschnitt von 10 Stunden mit dem Bus von Banff nach Jasper auf dem Programm. Wir hatten uns zuvor gegruselt so viele Stunden in einem Reisebus zu verbringen, aber letztlich war die Zeit durch die vielen Sehenswürdigkeiten dann schnell vergangen. Unser Tour-Guide zeigte uns die schönsten Ecken auf dieser Strecke. Wir bereisten den Icefield Parkway – eine 230 km lange Panoramastraße. Wir sahen spektakuläre Gletscher, rauschende Wasserfälle und türkisfarbene Seen.

Umgeben von einem Valley gilt der Moraine Lake als einer der schönsten in ganz Kanada. Der berühmte blaue See ist wie eine riesige Badewanne, die sich im Frühjahr Sommer mit geschmolzenem Gletschereis füllt und bis Mitte Ende Juni ihren Höhepunkt erreicht. Der See ist besonders schön zum Sonnenauf- und Sonnenuntergang, wenn die Berge in rosafarbenes Licht getaucht werden und sich dann im eisblauen Wasser spiegeln. Warum ist der Moraine Lake nun so hellblau? Das liegt daran, dass sich das Licht am Gletschergesteinsmehl im See bricht. Dieses Motiv war übrigens auch auf der kanadischen 20 $ Note zu sehen und ist für seine Kulisse aus schneebedeckten Gimpel Welt berühmt.

Weiter ging es zum Lake Louis – die Meisten kennen diese Gegend als Urlaubsort. Wow – kein Wunder, dass der See als ein Juwel der Rockies bekannt ist. Er liegt an einem kleinen Gletscherteil, umgeben von Schnee gedeckten Bergen und man findet eine ganz Anzahl von Wanderwegen und Aussichtspunkten entlang seines Ufers. An klaren Tagen sieht man das Spiegelbild dieser tollen Kulisse auf der stillen Oberfläche des Sees. Für mehr Action konnte man sich auch ein Kanu schnappen.

Weiter führte unsere Tour am Columbia Icefield – eines der größten Eisfelder der kanadischen Rockys – entlang. Wir stoppten hier, um uns mit dem Ice-Explorer auf den massiven Athabasca Gletscher zu wagen. Das war ein (lustiges) Abenteuer, als wir sahen, dass einige Touristen mitten auf dem Gletscher in Flipflops „rumkraxelelten“😊!?!



Nach der Besichtigung des Besucherzentrums und einer kleinen Pause ging es auch schon weiter zum 6 km entfernten Glacier Skywalk. Dieser ist eine rund 500 m lange und 280 m hohe, halbrunde Glasbrücke, von der wir einen Panoramablick auf das 300 m tiefer gelegene Sunwapta Valley genießen konnten. Der Höhepunkt des Rundweges – an der Felskante ist eine Aussichtsplattform mit gläsernem Boden, die 30 m über den Abgrund hinausragt. Wer sie betritt, sollte lieber schwindelfrei sein.


Zum Abschluss des Tages besuchten wir die Athabasca Falls. Die Wasserfälle im Athabasca River sind 23 Meter hoch und liegen im Jasper-Nationalpark in Alberta. Der Fluss donnerte durch eine enge Kluft, die durch die reine Kraft des Wassers geschaffen wurden. Auf einem Rundweg konnten wir die Wasserfälle von allen Seiten betrachten und viele tolle Fotos einfangen. Nach einem ereignisreichen Tag kamen wir endlich in Jasper an und bezogen unser heutiges Hotel.



Tag 5
Bei „GetYourGuide“ hatten wir im Voraus bereits eine begleitete Tour in den Jasper-Nationalpark gebucht. Nach einem ausgiebigen Frühstück holte unser Guide Jason uns pünktlich am vereinbarten Ort ab und los ging es ab in die Natur. Vorbei am Medicine Lake, der ungefähr 20 km östlich von Jasper auf einer Höhe von fast 1100 m über dem Meeresspiel liegt und ist sieben Kilometer lang ist. Leider war auch hier durch das große Feuer Anfang September 2017 in British Columbia fast alles abgebrannt und Jason erzählte uns, wie die Feuerwalze von einer Seite des Sees über den See auf die andere Seite die Wälder dahinraffte. Leider waren auch viele viele Tiere betroffen. In diesen Wäldern lebten sonst Hirsche, Elche und Bären.

Unser Weg führte uns weiter durch das Maligne Valley, den Maligne Canyon und zum Maligne Lake. Dieser ist der zweitgrößte See in den kanadischen Rockies und wird nie wärmer ist als 4°. Zum Baden ist er wohl daher nicht geeignet 😊. Vor Ort konnte man verschiedene Aktivitäten auswählen – Kanu mieten – Bootsfahrt zur berühmten „Spirit Island“ – Angeln – Wandern.


Wir entschieden uns für eine Wanderung quer durch den Wald und entlang des Sees auf dem Mary-Schaffner-Rundweg. Jason erzählte uns, dass es einen „Weg der Elche“ gab. In der Hoffnung einen Elch zu erspähen, hielten wir stets die Fotoapparate bereit. Und tatsächlich hatten wir das Glück eine Elchmama mit ihrem Kleinen zu sehen. Wir genossen noch die Wanderung quer durch die Wälder vorbei an einsamen Lichtungen. Nur einsame Wanderer begegneten uns ab und zu.


Tag 6 und Tag 7
Nun begaben wir uns auf eine Abenteuerfahrt mit dem Rocky Mountaineer, um von Jasper über Kamloops nach Vancouver zu fahren. Da bei unserer Buchung im Reisebüro etwas schiefgelaufen war, konnten wir statt dem Silver Leaf Service nur den teuren Gold Leaf Service buchen. Im Nachhinein war es das Beste, was uns passieren konnte.
Heute hieß es nun einsteigen in den Rocky Mountaineer in die Goldklasse. Oh, was für ein Luxuszug – was für ein Erlebnis. Auf einem roten Teppich auf dem Bahnhof wurden wir bis in das oberste Abteil unseres Zuges geleitet. Ein großes Glasdach, welches durch eine Art Sonnenschutz abgeschirmt war, diente uns als Aussicht. So saßen wir quasi ganz oben auf dem Zug in unseren drehbaren Sesseln. Mit denen konnten wir jegliche Positionen wählen – Sitzen, Liegen, vorwärts, seitwärts oder rückwärts fahren😊.

Ein Übergang zwischen den beiden Klassen war nicht möglich. Wir hatten die Möglichkeit, unseren Luxussessel zu verlassen und über eine Wendeltreppe hinabzusteigen, um in den separaten Speisesaal zu gelangen oder auf eine Plattform, die im Freien lag. Diese war nur für unsere Abteilklasse, daher gab es genübende Platz für alle Reisenden. Hier ließen wir stundenlang den Fahrtwind an uns vorbeiziehen und genossen die Natur. Durch diese offene Plattform konnten wir tolle Fotos für unser Erinnerungsalbum ohne störende Reflektionen von den Glasfenstern aufnehmen. Mit unserem Zug ging es immer weiter durch die einmalige Gebirgswelt der Rocky Mountains. Die Fahrt fand ausschließlich nur am Tage statt, so konnten wir die Wälder, Flüsse, viele Wasserfälle und etliche Brücken vorbeiziehen sehen.


Nach einem langen Tag im Zug, auf halber Strecke nach Vancouver, hielten wir in Kamloops. Hier bezogen wir unser Hotel für eine Nacht. Leider konnten keine Sehenswürdigkeiten besuchen, da wir durch die großen Brände in British Columbia mit den starken Rauchentwicklungen noch immer etwas eingeschränkt waren. Der beißende Geruch war sehr unangenehm, daher beschlossen wir den Abend in unserem schönen Hotel zu verbringen. Später am Abend genossen wir mit unseren Reisegefährten ein Essen und nutzen im Anschluss das tolle Schwimmbad des Hotels. Am nächsten Morgen bestiegen wir unseren Luxuszug und es ging weiter Richtung Vancouver. Nach weiteren neun Stunden kamen wir in Vancouver an und wurden vom Team des Rocky Mountaineer herzlich verabschiedet.
Nun hieß uns Vancouver herzlich Willkommen. Nachdem wir in unser Hotel für die letzten zwei Nächte in Kanada eingecheckt hatten, gingen wir auf eine kleine Erkundung quer durch Vancouver. Viel Zeit an diesem Abend blieb uns nicht (aber ein Root Beer im Pub war drin😊), denn am nächsten Morgen stand ganz früh ein Ausflug nach Victoria auf Vancouver Island an.

Tag 8
Am frühen Morgen gelangten wir mit unserem Reisebus zur Fähre, mit der wir nach Victoria, der Hauptstadt, übersetzen. Schon die Überfahrt bot uns atemberaubende Ausblicke auf die Küstenlandschaft. Angekommen, spazierten wir entlang des Hafens, vorbei an den vielen kleinen Booten und bunten Blumenbeeten, dem Herz der Stadt mit dem Parlamentsgebäude und dem Fairmont Empress Hotel.


Wir machten uns alsbald auf den Weg, den ca. 20 km entfernten riesigen Butchart Garden mit seinen Statuen, vielen Wasserspielen und groß angelegten Blumenbeeten zu besuchen.



Am Nachmittag hatten wir noch Zeit durch Downtown Victoria zu bummeln, Geschäfte und die lebendige Gastronomie zu besuchen. Gemütliche Cafe´s und Pubs, aber auch feine Restaurants sind zahlreich vorhanden. Zum Schluss begaben wir uns auf den Weg nach Chinatown, wo wir das eindrucksvoll gestaltete Eingangstor bewundern konnten. Wir entschieden uns noch für einen kurzen Spaziergang durch die engen Gassen mit den bunten Laternen und den vielen kleinen Geschäften, bevor wir den Rückweg zu unserer Fähre nach Vancouver antraten.

Auf der Bootsfahrt verbrachten wir einige Zeit an Deck, obwohl es schon empfindlich kalt war, aber den tollen Sonnenuntergang über dem Wasser und den kanadischen Wäldern wollten wir uns nicht entgehen lassen.


Zurück im Hotel bereiteten wir uns auf unser nächstes Highlight der Reise vor. Am nächsten Morgen ging es auf große Kreuzfahrt nach Alaska.
© 09/2017 Chrissi und Andy