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Hudiksval Ruhetag, Hamra NP und die Långbryggan Rättvik bei Nacht #12

Freitag 04.10.2024

Der Morgen beginnt wie die Tage zuvor und bei einem Kaffee beschließen wir den Tag vor Ort zu bleiben. Die Sonne scheint und wir wollen einfach den Tag genießen. Etwas Faulenzen, Entspannen, die Beine baumeln lassen. Wir haben nichts vor, außer uns von den vielen Kilometern zu erholen und die gewonnenen Eindrücken sacken zu lassen. Unten am Wasser, auf der Campingbank sitzend, schauen wir über das Wasser.  Vereinzelt sieht man Boote darüber flitzen. Keine Großen, aber sie sind schnell. Sie sind weit weg und so sind die Motoren nicht sehr laut zu hören. Ausnahme bildet ein Ruderboot auf dem ein Angler, seine Angel ragt hoch hinaus, seinem Ziel entgegenrudert. Der Wind hat auch wieder etwas zugelegt.
Irgendwann essen wir zu Mittag. Draußen natürlich. Immerhin muss man die schöne Gelegenheit nutzen bevor das Wetter wieder launisch wird.
Zum Abend bilden sich einige Wolken und verhindern ein wenig den ungetrübten Blick in den Himmel. Aber immerhin ist ein Hauch von Polarlicht zu erahnen. Der Abend wird wieder lang, doch er endet irgendwann.

Samstag 05.10.2024

Heute wollen wir wieder auf die Piste. Wir möchten zum Hamra Nationalpark.
Nach der morgendlichen Routine und einem guten Frühstück brechen wir auf. Über die E45 und dem Myggbovägen geht es zu einem Parkplatz im „Hamra Nationalpark Huvudentrén“. Er liegt direkt an der Straße, die den Park teilt. Es befinden sich eine Schutzhütte und zwei Komposttoiletten am Ort. Auf den Schautafeln und einem internationalen Audioinformationssystem kann man sich über die Ausmaße, den Tierbestand und einer Auswahl historischer Daten informieren.

Unser erster Weg führt uns Richtung Westen zu einem See. Mehrere Strecken sind markiert, die verschiedene Weglängen zum Wandern anbieten. Eine der kürzeren Strecken wählen wir. Zum See kommt man über einen Holzsteg, der an einer Markierung vorbeiführt. Von der Seite sieht sie wie ein goldener Stubben und von Oben wie eine Schneeflocke aus. Bestimmt zwei Meter im Durchmesser. Beim näherrangehen bemerke ich den feuchten nachgiebigen Boden. Die Fußspuren ringsherum lassen erkennen, dass der eine oder andere eingesunken ist. Wenn man sich langsam und vorsichtig bewegt ist das aber kein Problem. Wir machen ein paar Fotos und gehen weiter. Kleinere Birken und andere Bäume begleiten unseren Weg. Dazwischen liegt der Waldboden. Vögel sind so gut wie überhaupt nicht zu hören. Es ist still hier. Vor uns öffnet sich die Landschaft und wir blicken auf den See. Es ist fast windstill und so liegt er mit einer fast glatten Oberfläche da. In einiger Entfernung sind Vögel am Ufer zu sehen. Wir wenden uns nach links, weg vom Holzsteg, folgen dem Ufer über rundgeschliffen Steine zwischen denen sich Moose und Farne angesiedelt haben. Ein schmaler festgetretener Pfad ist es dem wir folgen. Ab hier werden die Bäume höher und ihre Wurzeln zwingen uns immer wieder über sie hinweg zu steigen. Nun geht es vom See weg immer weiter in den dichter werdenden Wald. Unser Weg führt uns an umgestürzten Bäumen vorbei über Holzbretter, die uns über Rinnsale und feuchte Flächen bringen. Eine Feuchtwiese mit Farnen und niederen Sträuchern lassen wir rechts liegen. Es wird immer dunkler und dafür sind nicht nur die Bäume verantwortlich. Das Wetter macht auch wieder schlapp und es beginnt ein wenig zu nieseln.

Überlegungen, ob wir noch richtig sind, werden durch Verweise auf die guten Wegemarkierungen bescheinigt. Dann sind wir auch schon wieder auf dem Holzsteg nicht weit der der goldenen Markierung. Der Kreis hat sich geschlossen. Zurück Richtung Parkplatz überqueren wir die Straße. An weiteren Infotafeln vorbei geht es wieder über einen Holzsteg zu einer Feuerstelle. Sitzbänke und Tische gibt es hier und umgerechnet 50 Cent bekommt man hier ein wenig Holz für ein Feuer. Den Holzsteg umsäumt ein niedriger Zaun, der an seinem hintern Teil eine Pforte hat, die nur durch einen Haken gesichert ist. Durch sie hindurch, ein zwei Stufen hinunter und man befindet sich auf dem nächsten Holzsteg, der einen durch das Moor führt. Es zwar schon so trocken, dass es einen tragen würde, doch versuchen wollen wir es nicht. Der Steg existiert sicherlich nicht von ungefähr. Wir laufen quer durch das Moor, vorbei an einer Plattform mit Feuerstelle, bis zum Waldrand. Der Pfad, der hier zu erkennen ist, deutet auf einen regen Wanderbetrieb hin. Allerdings wird nach einiger Zeit der Nieselregen stärker. Ein Ende des Weges ist nicht abzusehen und so treten wir den Rückweg an.
Zurück in Hilde wärmen wir uns auf. Mittlerweile ist es Nachmittag und wir wollen weiter.

Wieder über die E45 Richtung Süden geht es weiter bis Mora Noret um dann auf die 70 bis nach Rättvik zu fahren. Unser Ziel ist die lange Brücke „Långbryggan Rättvik“. Direkt am Ufer des See „Siljan“ gelegen ist sie mit 628 Meter der längste Binnenpier der Welt. Gebaut wurde der Pier 1895 für das Dampfschiff S/S Rättvik das wohl bis 1950 zwischen Rättvik und Leksand verkehrte (Wiki – SV). Heutzutage wird er immer noch von zwei Dampschiffen als Anleger genutzt.
Der Ort ist auch als Badeort bekannt und der am gesamten Ufer von Rättvik gelegenen Stellplatz scheint auch gut besucht zu sein. Auf einen seiner Parkplätze lassen wir Hilde stehen und laufen zum Aufgang der Brücke. Es ist stockdunkel, nur die Brückenlaternen spenden Licht. Beim Gang über die Brücke kommen uns nur ein paar Pärchen entgegen und ein paar junge Leute drücken sich am Geländer herum. Scheinbar ein „Jugendtreff“ 😊
Man hört ihr nur Lachen und das Wasser, dass gegen die Brückenpfosten schlägt. Die Brücke endet auf einer winzigen Insel. Sie ist zwar immerhin so groß, dass auf Ihr 5-6 große Bäume wachsen können, aber mehr auch nicht. Sie wurde mit einer Plattform überbaut um auch den Anlegern Platz zu bieten und warscheinlich ein bequemes Ein- und Aussteigen zu ermöglichen.
Langsam geht es wieder zurück. Unsere Aufmerksamkeit ist auf den von einigen Sternen erleuchteten Himmel und der beleuchteten Stadt gerichtet. Dieses „Spektakel“ ist schon schön anzusehen.

Zurück in Hilde macht Chrissi schnell noch was zum Abendbrot  und dann es geht weiter zu unserem Übernachtungsplatz. Über die 70 Richtung Mora. Kurz vor „Fudal“ biegen wir nach Rechts in einen Waldweg ein. Der führt uns nach ein, zwei Kilometern an einen See, an dem es eine Feuerstelle mit Campingbank und Platz für zwei nicht allzugroße Wohnmobile gibt. Im Dunkeln ist das Ausmaß nicht zu erkennen, doch wir schaffen es uns hinzustellen. Chrissi geht schnell noch mal nach draussen für eventuelle Polarlichter, aber kommt schon nach kurzem Aufenthalt wieder rein. Ihr ist die Umgebung bei Dunkelheit „unheimlich“ und zu sehen ist auch nichts.
Wie auch immer, wir beenden den Tag und sagen gute Nacht.

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