30.05.
Die Nacht war ruhig bis auf den Regen. Heute müssen wir ein bisschen Kilometer schrubben. Es erwartet uns ein Fahrtag, der es in sich hat. Zuerst geht es an den Svínafellsjökull Gletscher. Hier wurden auch Szenen zu dem Film „Interstellar“ gedreht (siehe auch Dr. Mann‘s Planet)
Ich lasse die Drohne ein paar Runden drehen. Die Zeit vergeht bis die Ermahnung kommt 😊, dass wir weiterfahren müssen. Alles zusammengepackt und rein in Hilde. Die Fahrt geht durch das typische Land. Links die Berge, rechts ……..


Nur bis zur 984. Hier fahren wir runter bis zu den Hoffell Hot Tubs. Wir sind gespannt. Warme Quellen speisen diese „Tubs“, das wollen wir sehen. Als wir ankommen sind wir nicht die Einzigen. Zwei Meter weiter sind die „Tubs“ unter einer alten Straßenlaterne. Wir schauen ein wenig ratlos. Das Wasser dampft und alles ist sauber, aber Stimmung zum Baden kommt irgendwie nicht auf. Den Anderen scheint es genauso zu gehen. Nach ein paar Fotos setzen sie sich in ihre Fahrzeuge und ziehen von dann. Wir machen es genauso. Als wir gehen sieht uns der „Bademeister“ hinterher mit einem verwunderten Blick. Die uns entgegen kommen schauen auch etwas verwundert, ich denke die werden auch nur Fotos machen. 😉

Es weiter zum Skuta Foss. Den hatten wir schon besucht, aber zu einer Zeit als es wie aus Eimern schüttete. Chrissi war ja alleine losgezogen. Nun ist das Wetter passabel und ich kann das Ganze noch mal mit der Drohne abfliegen und Aufnahmen machen. Währenddessen ist Kaffee vorbereitet. Ich packe zusammen und wir genießen die Kaffeepause. Der Fauskasandur – Stapinn Aussichtspunkt ist das nächste Ziel. Da hatten wir ja auch starken Regen im Gesicht. 😊

Diesmal spielt das Wetter mit und wir können sogar bis zum Strand hinunterklettern. Auch hier werden viele Fotos und Videos gemacht. Wir sind fast allein. Nur zwei Vogelfotografen sind kurzzeitig hier, dann fahren auch sie weiter. Genau wie wir.



Die letzte Station für heute ist der Campingplatz Djupivogur. Nach dem üblichen Buchen über Parka App und dem Aufstellen entschieden wir einen Happen essen zu gehen. Unterhalb des Campingplatzes ist ein Café & Bistro, das Hafid Bistro. Dort bestellen wir Fish and Chips. Die großen Portionen lassen wir uns schmecken und lassen den Abend ausklingen.

31.05.
Die Nacht war leise, doch der Morgen ist etwas unruhig. Die üblichen Kuschelcamper sind zahlreich vertreten und die Mietcamper-Fraktion lässt es auch wieder ordentlich „krachen“. Wir ignorieren das und lassen uns nicht aus der Ruhe bringen. Das Wetter ist schön, nur leicht bewölkt. Diesmal müssen wir das volle Programm durchziehen. Ver- und Entsorgung sind dran. Grauwasser Entsorgung ist nicht ganz einfach, weil das Gefälle nicht hinhaut. Wir haben unseren Ablass auf der Fahrerseite und ich kann nur mit der Front zur Straße stehen. Der Boden fällt aber zur Beifahrerseite ab. Die Auffahrkeile bringen dann das gewünschte Ergebnis und der Grauwassertank wird geleert.
Wir fahren vom Platz runter und zwei Mal ums Eck zum Tanken und Einkaufen. Hier wird noch die ortsansässige Kirche abfotografiert. Ganz kurz wollen wir noch zur anderen Seite bis zur Wasserkante runter zu den Eggin í Gleðivík – was so viel wie „Die Eier in der Gleðivík-Bucht“ heißt. Das sind wohl die Nachbildungen der Eier von 34 in der Umgebung nistenden Vögeln. (siehe Wiki https://de.wikipedia.org/wiki/Dj%C3%BApivogur )


Wir verlassen den Ort bei schönstem Sonnenschein und fädeln uns wieder auf der Ringstraße ein. Wir umrunden die Buchten und fahren durch den 6,8 Km langen Tunnel Richtung Egilsstaðir. Ab dort wollen wir weiter nach Norden. Hilde muss ab jetzt immer höhere und kurvenreichere Straßen schaffen. Die Höhenunterschiede werden immer extremer.
Der letzte Berg hat es in sich. Über mehrere Spitzkehren kommen wir wieder auf fast Meeresspiegelniveau. Weiter bis Bakkagerdi, wo es einen schönen Zeltplatz gibt. Den lassen wir aber zurück, wir müssen noch ein Stück. Dann ist es aber geschafft. Wir fahren auf den Parkplatz am Vogelfelsen. Wir hatten am Cap ja keine richtigen Bilder von Puffins machen können und so nutzen wir diese Chance, die sich uns bietet. Den Tipp haben wir von einem Camperpaar bekommen. Über eine Treppe gelangt man auf den Felsen und ringherum sind Puffins zu sehen, wenn sie aus ihren Bruthöhlen oder sie vom Wasser angeflogen kommen. Da glühen die SD-Karten. Die sehen aber auch echt witzig aus.




Viel Zeit vergeht bis wir weiterfahren. Ab auf die Ringstraße und es geht weiter nach Nordwest. Die Umgebung wird dunkler, weite Flächen zwischen an Abraumhalden erinnernde Hügel und Berge bestimmen das Bild. Die Bewölkung hat zugenommen, dadurch wirkt es noch unheimlicher. Das Ganze hat so einen Charme von Mordor. In einer Ebene, neben einer „Tankstelle“, müssen wir runter von der Ringstraße. Die Straße, der wir folgen wird zu einer 8 Km langen Schotterpiste mit Waschbrettcharakter. Schnellfahren ist nicht. Am Ende der Piste gibt es einen Ort mit ein paar Häusern und einer Kirche. Das Café, das auch als Rezeption für den dahinterliegenden Campingplatz „Camping Ground Fjalladyrd“ dient. Wir melden uns schnell an. Wir sind müde und haben keine Lust zu Konversation. Im Nachbarraum feiert eine illustre Gesellschaft eine 80er Jahre Motto-Party. Wir trollen uns zu Hilde und machen alles zum Schlafen fertig. Der Tag ist vorbei und wir machen Feierabend.