Beim Aufstehen scheint die Sonne und zeigt die nächtliche Parplatzsituation. Hilde steht rückwärts zum Wasser. Das Ufer verläuft im Bogen und daher können wir auch auf der Fahrerseite aufs Wasser blicken. Vor uns führt die Straße weiter am Ufer entlang, an der rechtsseitig einige Schuppen stehen. Die Vermutung liegt nahe, dass hier Boote zum Fischen untergestellt sind.
Nach dem Frühstück schicke ich die Drohne noch mal in die Luft, das schöne Wetter muss man nutzen. Der Tag heute wird wieder ein reiner Fahrtag und so machen wir uns mit Hilde wieder auf den Weg.


Zurück durch den Wald bis zum RV70 – hier biegen wir nach rechts ab und folgen ihm bis nach Mora, um wieder auf die E45 zu kommen. Ab hier geht es weiter Richtung Süden. Durch Örje, Malung, Värnas / Stöllen, Grums und Säffle. Circa 350 Km bis zur Köpmannebro. Runter von der E45, fahren wir zur „Köpmannebro slusstation“. Nach einer ausgiebigen Pause ist ein Spaziergang fällig. Wir sehen uns die Schleuse „Darlands Kanal AB“ an und bestaunen die Drehbrücke, über die die E45 führt. Sie wird nur gedreht, wenn ein großes Schiff, wahrscheinlich wohl Segelboote, hier lang will. Das ist heute nicht der Fall, also keine Action. Das Wasser ist spiegelglatt und die Nachmittagssonne taucht alles in ein goldenes Licht.
Viel Zeit verbringen wir hier nicht und fahren auch schon weiter. Es geht 120 km nach „Trättelanda stugby“ zu einem Bauernhof. Da wollen wir übernachten. Der nächste Abschnitt ist unspektakulär, außer die sich immer wieder ändernde Landschaft.
Den Endpunkt erreichen wir noch bei Tageslicht. Und wie es scheint sind wir die einzigen, die übernachten wollen. Der Besitzer des Bauernhof ist sehr freundlich und erklärt uns alles. Bezahlen können wir in Bar oder mit Kreditkarte und damit sind wir dann auch schon auf uns gestellt. Bis wir mit allem durch sind, essen, abwaschen und duschen, ist es stockdunkel. Draußen ist nichts mehr zu erkennen, eventuelle Viecher werden wir wohl nicht zu sehen bekommen. Der Tag geht zu Ende, wir gehen schlafen.
Montag 07.10.2024
Heute wollen wir uns mal ansehen, wo Teile des Astrid Lindgreens Film „Ronja Räubertochter“ gedreht wurde. Es geht nach „Fjällbacka“, der Ort in dem die im Film vorkommende Felsspalte „Wolfsklamm“ gezeigt wird. Eigentlich heißt die Felspalte „Kungsklyftan“ (Königsspalte) seit dem der Schwedische König Oscar II. 1887 sich bei einem Besuch da verewigt hat. Davor hieß sie aber einfach nur „Ramneklovan“.
Wie auch immer, wir fahren nicht allzu weit. 12 Km oder so, dann sind wir schon da. Auf dem Parkplatz am „Falkevägen“ wollen wir Hilde abstellen. Es gibt es aber ein Schild auf dem wohl die Parkzeiten und Parkordnung vorgegeben wird. Da es auf Schwedisch ist, können wir uns nicht recht einen Reim darauf machen. Ich steige aus und nehme mein Handy fürs Übersetzen. Wenn ich es richtig verstehe, dürfen wir nur zwei Stunden Parken. Allerdings scheint es nur von April bis August zu gelten. Auf dem Rückweg zum Auto, Chrissi ist auch schon ausgestiegen, kommt uns ein Einheimischer entgegen. Auf englisch bestätigt er dann auch meine Überlegung, dass wir jetzt Parken können so lange wir wollen und das Schild wirklich nur zur Hauptsaison gilt. Chrissi nutzt gleich die Gelegenheit und fragt auch nach dem „Kungsklyftan“ und wo dieser zu finden ist. Nach einer kurzen Wegbeschreibung, die er uns gibt, bedanken und verabschieden wir uns von ihm.
Bevor es zur Schlucht geht sehen wir uns die benachbarte Kirche von aussen an. Das aus grob behauenden Felssteinen bestehende Gebäude hat erstaunlicherweise am Glockenturm auch je eine Uhr für je eine Richtung. Das habe ich so auch noch nicht gesehen. Hinter ihr befindet sich der Friedhof mit seinen gepflegten Gräbern.


Der Weg zur Schlucht ist leicht zu finden. Es geht Richtung Hafen bis zu einem Souvenir-Shop, bei dem wir nach links abbiegen. Der große Bogen mit der Goldenen Innschrift „Kungsklyftan“ ist nicht zu übersehen.
Die ersten breiten Treppenstufen sind einfach zu nehmen. Auch wenn sie krumm und schief aus Granietplatten gebaut wurden, bieten sie sicheren Halt. Sie führen zu einer Treppenkonstruktion aus Holz. Über sie gelangt man bis zum Anfang der Bruchsohle. Von hier beginnt das Klettern über abgestürzte Felsbrocken und man kann auch schon den Felsen sehen, der oben zwischen den beiden Flanken der Formation festgekeilt steckt. Ein imposanter Anblick, der sich einem bietet. Der Weg führt unter ihm hindurch und das Gefühl, dass man hat, wenn man unter ihm steht ist, nun sagen wir mal, ist speziell. Jeder weiß, dass so schnell nichts geschehen wird.



Am Ende der Sohle befindet sich eine weitere Treppenkonstruktion die nach oben auf das Felsplateau führt. Angekommen ist der Blick wunderschön. Man sieht den Hafen mit den Boten, die Häuser, die sich teilweise an den Fels ducken und die ganzen kleinen Inseln, die verstreut im Meer liegen.
Nach einer ausgiebigen Fotosassion treten wir den Rückweg an, runter gehts besser. 😊
Raus aus der Schlucht führt uns der Weg zum Hafen. Leider haben die meisten Läden zu, der Ort hat trotzdem seinen Scharm. Langsam geht es zurück zu Hilde. Wanderschuhe aus und ab gehts. Nicht allzuweit, da noch der örtliche Lidl besucht wird. Wir brauchen noch ein paar Kleinigkeiten und Zimtschnecken sind auch alle. 😊


Nun aber los nach Smögenbryggan über den Storgatan mit der Brücke vom Festland zur Insel Smögen. Unser erster Weg führt uns auf den Stellplatz „Park and Stay Smögen Sandö“. Der ist recht einfach und mit Strom und Wasser. Allerdings finden zur Zeit in der Nachbarschaft Abbrucharbeiten statt, die wir nicht tolerieren wollen. Also fahren wir weiter. Der Regen hat wieder eingesetzt. Rausgesucht haben wir uns zwar den „Car Parking“ Parkplatz unten am Hafen. Dort gibt es auch Toiletten und eine Dusche. Doch als wir am höhergelegenen „Smogen Parking“ vorbeikommen ist der Entschluss schnell gefasst, dort die Nacht zu verbringen. Die Aussicht ist einfach genial und ausserhalb der Saison kann man hier auch mit dem Wohnmobil länger als zwei Stunden stehen. Den kurzen Rundgang an der Straße „Klevenvägen“ brechen wir ab, da der Regen noch stärker wird.
In Hilde richten wir uns auf die Nacht ein und beenden den Tag.
