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Australien 2019 – Teil 1

Down Under- ein Erlebnis der besonderen Art

Schon viele Wochen vor der Reise stieg die Aufregung von Tag zu Tag. Endlich war es dann soweit. Wir machten uns auf den Weg nach Frankfurt, um von dort nach Singapur zu fliegen. Diese lange Strecke konnten wir durch einen Nachtflug überbrücken.

  1. Tag

Total müde, aber immer noch aufgeregt kamen wir in Singapur zu unserem ersten Stopover an. Morgens um sieben machten wir uns auf den Weg in unser Hotel. Eigentlich war nun hier eine Stadtrundfahrt angesetzt, aber wir mussten uns erst mal von den Strapazen des Nachtfluges erholen. Nach 3 Stunden Schlaf waren wir so einigermaßen fit und lernten wir unsere ersten Mitreisenden kennen, die sich im Foyer versammelten, um das erste Abenteuer zu erleben. Nachdem wir unseren Reiseleiter endlich gefunden hatten, machten wir uns auf den Weg in die verschiedenen Ecken von Singapur.

Wir durchstreiften Klein-Italy, China Town und noch viele andere spannende Plätze. Am Marine Bay Sands angekommen, lernten wir den Rest unserer 10-köpfigen Reisegruppe kennen. Nun ging es los – vorbei am Riesenrad und an der Helix Brücke, die schon tagsüber sehr imposant war.

Den Fotoapparat im Anschlag machten wir uns als erstes auf in den botanischen Garten. Was für irre Pflanzen. Danach ging es quer durch einen Gewürzbasar zum Supertree Grove. Diese Supertrees sind ca. 50 Meter hoch. Am Tage kann man in ihrem Schatten spazieren gehen und nachts sind sie dann hell erleuchtet.

Zurück im Hotel – Planung für den Abend. Die Entscheidung war schnell getroffen. Wir wollten bei Nacht in die City, denn morgen ging es ja schon weiter nach Australien. In der Innenstadt erwartete uns eine tolle China- Town-Show und alle Gebäude und Brunnen wurden angeleuchtet. Am schönsten war die Laser Show, die viertelstündlich vom großen Hotel aus gestartet wurde. Jeder kleine Springbrunnen erwachte zum Leben, wurde angeleuchtet und gab ein kleines Spektakel.

Die Helix Brücke war bei Nacht ein wirklich tolles Erlebnis. Schnell war klar. Singapur sieht uns vielleicht irgendwann wieder.

2. Tag

Sehr früh am nächsten Morgen machten wir uns auf dem Weg zum Flughafen. Heute flogen wir unseren ersten 2-tägigen Stop in Australien an. Nach noch einmal 8 Stunden erreichten wir Perth.

Angekommen erst einmal eine Runde am Wasser entlang, dann quer durch die Stadt das Finanzzentrum und die Einkaufspassagen. Die Temperaturen waren am frühen Vormittag bereits bei 30°. Also kurze Sachen an und wieder ab durch die City. Erste falsche Einschätzung in Australien – Schuhe ohne Socken. Chrissi´s Füße geschwollen, nach 10 Minuten blutige Blasen. Na toll, das fängt ja gut an.

Nach einem gemeinsamen Abendessen mit unseren neuen Reisegefährten bummelten wir durch die Altstadt quer über die Elisabeth-Quay-Brücke auf dem Swan-River.

3. Tag

Heute stand der Besuch im Yanchep-Nationalpark und ein Abstecher in die Pinnacle-Wüste im Nambung-Nationalpark auf dem Programm.

Im Yanchep-NP sahen wir unzählige Kängurus, die auf einer Lichtung umherhüpften. Ganz nah kamen sie zu uns, so dass wir sie fotografieren konnten. Bei einem Blick nach oben schaute mich ein kleiner niedlicher Koalabär vom Baum an, der gerade offensichtlich seine Pause machte. Und dann noch Einer und noch Einer und noch Einer.  Ich konnte gar nicht genug Fotos schießen.

Am Nachmittag ging es weiter zur Pinnacle-Wüste im Nambung-NP. Was soll ich sagen „Wildlife“ in this Area. Weiter in der Ferne erblickten wir Salzberge und „Black-Boy´s“. Bei den Pinnacles angekommen – erfuhren wir, dass diese vor Millionen von Jahren entstanden sein müssen, als Muscheln in Sand zerlegt und dann durch das Wasser und den Wind erodiert wurden. Viele kleine Hügel soweit das Auge blickte.

4. Tag

Heute besichtigten wir den Botanischen Garten – Kings Park – Western Australien. Hier trafen wir Peter, der schon seit über 20 Jahren in Australien lebt und uns viele interessante Geschichten erzählte. Er zeigte uns Eukalyptusbäume, deren Blüten und was man damit alles anstellen kann. Ein Stückchen weiter begrüßten uns freilebende Papageien. Nach einem ausgiebigen Spaziergang durch den Park machten wir uns auf dem Weg zu dem berühmten Cottesloe Beach.  Ein kleiner Rundgang am Strand und ein paar Erinnerungsfotos durften natürlich nicht fehlen.

Unser nächstes Ziel für heute war Fremantle – eine kleine hübsche Hafenstadt. Nachdem wir nun einige Tage Australien schon erlebt hatten, machten wir uns nun auf die Suche nach einer geeigneten Kopfbedeckung für unsere weitere Reise. Es sollte natürlich etwas Besonderes sein. Also ab in den nächsten australischen Hut-Laden, in dem wir schnell fündig wurden. Einen Hut für Chrissi und einen Hut für Andy und fertig. Nicht ganz preiswert – aber sie würden uns sicherlich gute Dienste leisten. So schlendern wir mit Peter und dem Rest unserer Reisetruppe durch die Stadt und machten uns dann alsbald auf den Heimweg.

5. Tag

Am Morgen um 4.30 Uhr flogen wir nach Alice Springs, unserem zweiten Stopp-over auf unsere Australien-Rundreise. Schon allein der Anblick von oben war beeindruckend – nur Steine und rote Erde, soweit das Auge blicken konnte. Apropos Blicken. Guck mal da, das ist doch der Ayers Rock. Ja tatsächlich, man konnte ihn von oben sehen – was für ein Glück………..und natürlich hatte Chrissi den Fotoapparat im Anschlag, yeah.

In Alice Springs angekommen wurden wir von Johannes – unserem neuen Reiseführer – begrüßt. Er macht uns kurz mit dem Programm in den nächsten Tagen vertraut und dann ging es auch schon los. Hier begann unser Abenteuer Outback. 300km quer durch die rote Wüste bei bis zu 48 Grad. Als Erstes stand eine Wanderung in den MacDonell-Bergen auf dem Plan. Die Temperaturen hier im roten Zentrum hatten sich auch schon noch umso einige Grad erhöht. Was jetzt noch dazu kam, waren kleine fiese Fliegen. Fliegen, Fliegen, Fliegen und Fliegen – aber wir waren vorbereitet. Wir hatten uns im Vorfeld bereits Netze für den Kopf besorgt. Somit flogen diese kleinen Biester nicht in Mund und Nase und Ohren. Plötzlich kam Wind auf – wir sahen unseren ersten Sandteufel. Viele Pflanzen und Tiere auf unserem Weg waren uns allesamt fremd.  Noch ein paar tolle Fotos geschossen und dann ging es auch schon weiter.

Unser zweites Highlight am heutigen Tag war die Besichtigung der Zentrale des Royal Flying Doctor Service. Wir erfuhren, dass diese gemeinnützige Institution für die Menschen in den ganz wenig besiedelten Gebieten von Australien mit Hilfe der Flugzeuge eine ärztliche Versorgung gewährleistet und auch mit Telefon und Funk wichtige ärztliche Ratschläge erteilt. Die Flugzeuge des RFDS decken noch heute ein riesiges Territorium ab. Wir hatten ja schon viel vom Flying Doctor Service gehört und konnten uns nun persönlich von der Wichtigkeit überzeugen.

Anschließend durften wir die School of the Air in Alice Springs, die 1951 eröffnet wurde, besuchen. Hier fand gerade Fernunterricht statt und eine Lehrerin erklärte uns, wie der Ablauf gestaltet ist. Die School of the Air ist eine spezielle Schulform – Kinder der Primarstufe und der unteren Sekundarstufen werden per Onlineunterricht beschult. Anfänglich erfolgte dies mittels Kurzwellenfunk und wird nun aber auf die neuen Technologien umgestellt.

Im Riesenland Australien leben manche Menschen „irgendwo im Nirgendwo“ – weit weg von Städten, Krankenhäusern oder Schulen. Meistens sind es Landwirte oder Schafzüchter oder aber auch Aborigines, die in kleinen, isolierten Gemeinschaften im australischen Outback leben. Für die Kinder und Jugendlichen ist der Weg zur Schule zu weit – zwischen 200 km bis zu 1000 km. Lernen ist trotzdem wichtig.

Am späten Nachmittag machten wir uns auf den Weg zu einer längeren Wanderung durch die Standley Chasm Schlucht. Hier konnten wir zwischen riesigen Bergen und Felsen umherklettern und die Natur genießen.

Immer wieder ermahnte uns Johannes – wir sollen an Trinken denken. Nach einem ereignisreichen aber auch anstrengenden Tag ging es zu unserem Hotel.

6. Tag

Ganz früh am Morgen ging es mit unserem kleinen Reisebus und unserem Reiseleiter Johannes auf eine lange Tour in den Kata Tjuta Nationalpark – quer durch das Outback. Viele hunderte Kilometer lang nur Straße, rote Erde, abgebrannte Palmen und endlose Weite.

Nach einem kurzen Stop an einer Straußenfarm ging es weiter durch das Outback – roter Erde, soweit das Auge blickt. Nach vielen etlichen Stunden ein weiterer Halt – schau mal, ist das der Ayers Rock? Nein – das ist der falsche Uluru. Der richtige Name ist „Mount Conner“ – schlafender Eisriese, der nicht geweckt werden darf, weil es sonst eine neue Eiszeit gibt. Aah ja, die weißen Salzseen sind dann wohl die Fußabdrücke.

Am frühen Abend sahen wir endlich den Ayers Rock. Majestätisch lag er vor uns. Was für ein Anblick.

In der Sprache der Anangu heißt der Ayers Rock „Uluru“. Er stellt ein wichtiges Symbol ihrer Kultur und ihrer Geschichte dar. Zahlreiche Legenden und Erzählungen gibt es um den heiligen Berg und die spirituelle Bedeutung vom Uluru für das Volk der Anangu ist sehr groß. 

Aufgrund der großen Hitze machten wir nur eine relativ kurze Wanderung von circa 3 km am Fuße des Berges. Wir sahen bizarre Felsformationen und viele Höhlen. Im Inneren dieser Höhlen befanden sich noch immer Malereien aus längst vergangenen Zeiten. Auch die Regenbogenschlange Wanambi begegnete uns. Die Traumzeiterzählungen der Aborigines erklären, wie der Uluru entstanden sein soll Beginnend mit der Geschichte der Regenbogenschlange Kuniya, die als Schöpfungswesen eine große Rolle in diversen Mythen spielt. Weitere Geschichten sind die der Hasen-Känguru-Mensch Mala, der roten Echse Tjati und der blauzüngigen Tannenzapfenechsen Lungkata und Mita.

Wir bestiegen den großen Uluru nicht, da wir aus den Erzählungen von Johannes erfahren haben, dass die Anangu nicht wollen, dass Touristen auf ihren heiligen Berg klettern und auch ein gesetzliches Verbot anstreben.Erschöpft mussten wir unsere Wanderung doch auch zwischendurch immer wieder unterbrechen und ausruhen, da wir die Hitze nicht gewohnt waren.  So langsam neigte sich der Tag dem Ende und mit vielen neuen Eindrücken sollten wir nun noch ein letztes Highlight genießen – Sonnenuntergang am Uluru – alle Fotoapparate waren geladen und bereit. Was für ein Erlebnis. Wir konnten uns gar nicht satt sehen. Die verschiedenen Farbspiele im Sonnenuntergang mussten alle auf Fotos gebannt werden.

7. Tag

Um 5:00 Uhr morgen morgens ging es noch einmal zum Sonnenaufgang zum Uluru. Dieser erstrahlte im Sonnenaufgang in einem ganz anderen Licht als abends im Sonnenuntergang. Nach einigen Stunden hieß es dann aber Abschied nehmen zurück ins Hotel schnell noch etwas frühstücken und auf zum nächsten Abenteuer.

Quer durch den Kata Tjuta Nationalpark, vorbei an zahlreichen Wüsteneichen durch das Akazienland machten wir uns auf den Weg mit unserem kleinen Reisebus – vorbei an einer anderen Felsformation – den Olgas – zu unserem nächsten Stop im Kings Canyon im Watarrka-Nationalpark.

Im Kings Canyon gab es den Plan eine kleine Wanderung zu unternehmen. Wir hatten die Wahl zwischen 2 km und 5 km. Wir waren klug genug uns selbst einzuschätzen und wählten Kings Creek Walk von 2 km. Dieser sollte circa 1 Stunde dauern. Bei 43° im Schatten fanden wir das völlig ausreichend. Nachdem wir ausgiebig alle Warntafeln studiert hatten und sahen, dass es um circa 11:00 Uhr vormittags schon 36° hatte und man sich stets zeitig genug auf dem Rückweg machen sollte, checkten wir unser Wasser und los ging´s.

Auf der Rücktour erholten wir uns ein wenig im Schatten der Bäume und nahmen den Weg im ausgetrockneten Flussbett. Zurück im Hotel waren wir gespannt, wie die Planung des nächsten Tages aussah.

8. Tag

Auf der Fahrt zurück nach Alice Springs machten wir hier und da halt, sahen freilebende Kängurus, Kamele und vieles mehr. Besonders angetan hatten es uns die rosafarbenen Kakadus.

Am Ende des Tages besuchten wir die erste Telegrafenstation Australiens in Alice Springs, die erstmals eine telegrafische Verbindung zwischen den australischen Kolonien und Großbritannien ermöglichte. Die Anlage ist heute ein Museum, in dem historisch technische Anlagen besichtigt werden können. Des Weiteren gibt es dort eine Gedenkstätte für die Oper eines Programms der australischen Regierung. Damals wurden Mischlingskinder ihren Familien weggenommen, um sie europäisch zu erziehen.

Nach diesen vielen tollen Eindrücken hieß es nun Abschied vom Outback und 46°Grad. Ein letzter Abend in Alice Springs an der Bar mit unseren Reisebegleitern und unserem Reiseführer Johannes rundet diese Erlebnisse ab.

Fortsetzung folgt…..

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