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Arctic Camp Jokkmokk, Storknabben und Fjällträdgården #9

Montag 30.09.2024

Der nächste Morgen weckt uns mit Sonne und blauen Himmel. Nur ein paar Wolken durchziehen das Blau. Es ein wenig frisch ist es, aber nicht kalt. Auf der Wasseroberfläche sind nur kleine Wellen zu sehen, es ist fast glatt. Hin und Wieder hört man ein Fahrzeug, das auf der E45, die etwas entfernt hinter uns vorbei führt, entlangfahren.
Beim Frühstück lassen wir noch mal die Nacht Revue passieren und sind froh das wir den Stopp hier gemacht haben und nicht direkt nach Jokkmokk weitergefahren sind. Die Polarlicht-Bilder sind schön geworden und werden unser Familienarchiv zieren.

Langsam packen wir zusammen und fahren wieder auf den Stellplatz „Arctic Camping“ in Jokkmokk. Durch das Freistehen ist wieder einiges zu tun und auch wir benötigen etwas „Cleaning & Wellness“. Der Tag vergeht mit diversen Arbeiten, die leider auch wichtig sind. Aufräumen, Saubermachen und Fahrzeug kontrollieren.
Während wir so vor uns hin „wuseln“ treffen wir im Küchentrakt, der Abwasch muss ja auch erledigt werden, Katrin und Mario. Die beiden waren das erste Mal am See beim Stellplatz angeln und haben gleich einen 70 cm Hecht rausgezogen. Gerade sind sie dabei diesen Prachtfisch für ihr Mal vorzubereiten als wir dazu kommen. So etwas haben auch wir noch nicht gesehen. Natürlich kommen wir ins Gespräch und wir verabreden uns dann zum Abend an einer der Feuerstellen, um weiter zu „Quatschen“. Die Arbeiten sind erledigt und wir laufen noch eine kleine Runde durch das Camp und dem Lilla Lulleälv See entlang. Irgendwann haben wir Hunger und es geht zurück.

Nachdem das Abendessen beendet ist geht es zu besagter Feuerstelle. Das Restholz, wir haben ja noch den halben Sack aus „Urö Ställplats“ in Hudiksvall, wird mitgenommen. Während ich mich ums Feuer kümmere hat Chrissi den Einfall für uns Glühwein zu machen. Das ist eigentlich schnell erledigt aber Hilde scheint das nicht zu gefallen, was sie lautstark mit dem Gaswarner quittiert. Laut hallt es in die Dunkelheit, das Alarmsignal. Bis sich alles normalisiert hat dauert es nicht lange, aber die Nachbarn sind alarmiert. Sorry😊
An der Feuerstelle liegt noch nicht verbranntes Holz, das ich mitnutze. Als das Feuer schon an ist und jeder von uns einen Becher Glühwein hat, kommen auch die beiden „Fischer“ und wir lassen bei einer guten Konversation mit vielen Geschichten und Anekdoten den Tag ausklingen.

Dienstag 01.10.2024

Der Tag beginnt mit einem sonnigen Gruß vom blauen Himmel mit Schäfchen- und Schleierwolken. Heute wollen wir noch einen Wandertag einlegen. Katrin hatte uns noch einen Tipp gegeben und so stromern wir noch mal durch das Camp. An der Auffahrt angekommen, wenden wir uns nach rechts in nördliche Richtung, um in etwa 200m weiter die Straße zu überqueren. Ab hier geht es in den Wald. Der Weg führt uns über eine kleine Brücke. Die Straße ist nach einer Weile schon nicht mehr zu hören.
Nicht weit hinter der Brücke, an einer Kreuzung, versuchen wir uns zu orientieren. Es geht nach Südost immer dem vorgegebenen Pfad entlang. Links von uns sind die Spuren eines Biebers zu sehen, der hier recht aktiv den Baumbestand nutzt. Einige Bäume liegen kreutz und quer herum und die Bisspuren sind deutlich zu erkennen. Einige Minuten später passieren wir linker Hand einen verwahrlosten und heruntergekommenen aus Holzstämmen gebauten „Erdbunker“. Er diente vielleicht nur zur Lagerung und ist wieder in Vergessenheit geraten. Ein Stück weiter treffen wir auf Hütten, die scheinbar noch bewirtschaftet werden. Dahinter geht es nicht weiter und wir treten den Rückweg an.

An der nächsten Kreuzung entscheiden wir uns nach Westen zum Storknabben zu gehen. Die Markierungen sind gut zu sehen und in guten Abständen, die ein Verlaufen fast unmöglich macht. Nach einer Weile steigt die Strecke an und zu beiden Seiten wird der Wald dichter und enthält wieder diese charakteristischen runden und mit Moos bewachsenen Steine. An einer Stelle wird es auch feuchter und wir müssen Bohlen passieren um keine nassen Füße zu bekommen. Immer höher geht es und es wird dunkler. Die dichten Baumkronen lassen kaum noch das Sonnenlicht durch. Das Licht ist schwach wie an einem Wolkenverhangenen Tag unter freien Himmel. Es dringen kaum Geräusche an unser Ohr. Hin und wieder ein Vogel, ansonsten nichts. Man meint Watte im Ohr zu haben.
Vor uns liegt dann eine Bahnstrecke, über die wir müssen, um auf der anderen Seite einen Hügel hinauf zu steigen. Erst als wir oben ankommen sind, sehen wir die große Hütte, die wohl eine Gemeindehütte ist und den Zaun der verhindert, dass man unfreiwillig sehr sehr schnell wieder ins Tal kommt. Der Storknabben ist ein Aussichtspunkt auf Talvatisberget, der etwa zwei Kilometer südöstlich von Jokkmokk liegt. (laut Wiki) Nach einer längeren Pause ziehen wir weiter und nutzen diesmal die Straße, die hier hinaufführt. Die Schotterpiste läuft sich so weg, zumal es wieder abwärts geht. Nun ja, der Weg durch den Wald war schöner, aber auch hier ist man allein. Unten angekommen verläuft der Weg am Fjällträdgården vorbei, laut Schwedens Reiseführer Jokkmokks eigener arktischen Garten. Viele Wild- und Nutzpflanzen lassen sich hier bewundern. Der Eintritt ist frei. Es werden auch Führungen angeboten, allerdings sind die nicht kostenlos. Offen ist der Garten bis zum 27 August. Über eine Brücke, die einen kleinen Wasserfall in das Tal überquert, geht es nach Jokkmokk rein. Am Rand der Siedlung, zwischen den Häusern, kommen wir wieder auf die Hauptstraße. Weiter südlich folgen wir der 97 bis zu unserem Camp.
Bei Hilde angekommen gibt es Kaffee und eine Zimtschnecke, um wieder zu Kräften zu kommen.😊Später dann noch die Verabschiedung von Katrin und Mario, sie müssen morgen weiter Richtung Heimat, denn ihr Urlaub ist fast vorbei.
Abends überlegen wir noch wie es weitergehen soll und entscheiden uns, dass der nächste Tag mit der Fahrt zum Vildmarksvegen beginnen soll, was bedeutet, dass wir hier die „Zelte“ abbrechen werden und uns auf den Weg ins Unbekannte machen.

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