28.05.
Die Nacht im Arhus Cottage & Camping war sehr ruhig. Wir konnten gut schlafen, Auto- und Schiebetüren waren keine zu hören. Es ist nur leicht bewölkt, die Vögel zwitschern, was will man mehr.
Gegen 11:00 Uhr machen wir uns auf zum Kerið Crater. Etwas über 50 Km entfernt – mit Hilde etwas über eine Stunde Fahrt. Die vergehen ziemlich schnell, geht die Fahrt durch abwechslungsreiches Terrain. Die Sonne kommt immer mehr raus und so genießen wir die Fahrt bis … direkt auf den Parkplatz. Wir haben wieder einmal Glück und bekommen einen ausreichend guten Parkplatz. Bevor wir den Krater betreten müssen wir noch an dem „Wikinger“ in seinem Container vorbei. Er nimmt uns das Eintrittsgeld zur Erhaltung der Anlage ab. Es sei gegönnt, schließlich müssen Wege und Treppen gewartet und repariert werden. Dann geht es aber los. Zu erst auf den Kraterkamm. Der Weg geht stramm nach oben bis einige Lavareste zum Klettern „einladen“. Oben angekommen gibt es ein phantastisches Bild auf den See im inneren des Kraters. Vor allem wenn die Sonne reinscheint.
Laut Wikipedia ist der Krater 55 m tief. Der Kratersee in Kerið hat eine Größe von ca. 270 mal 170 m. Die Wassertiefe schwankt zwischen 7 und 14 m. Wer es genauer wissen will sollte da nachschauen, der Artikel ist wirklich interessant.
Weiter führt der Weg um den Krater auf dem Kamm, der allmählich wieder kleiner wird, wir kommen zurück auf das Niveau des Eingangs. Von hier aus verläuft der Weg zu einer Treppe, die einen zum Kratersee selbst bringt. Die Sonne scheint und uns kommen einige Leute, die Jacken in der Hand, nur mit T-Shirt an, entgegen. Der Abstieg ist etwas steil, doch man kommt damit klar. Unten angekommen stehen zwei Bänke, auf denen man verweilen kann und das Angebot wird von den Besuchern rege angenommen.
Wir laufen um den See, kommen noch mit einem kanadischen Pärchen ins Gespräch, machen viele Bilder und erfreuen uns den Farben, die die Sonne im Wasser entstehen lässt. Bei den beiden Bänken machen auch wir eine Rast, genießen die warme Luft und die Aussicht auf den See. Leider müssen wir weiter, der Tag hat noch mehr zu bieten. Auf dem Weg nach oben wird auch mir warm und meine Jacke ist auf einmal offen. 😉


Auf dem Parkplatz steht Hilde und wartet darauf wieder auf die Straße zu gekommen. Der nächste Halt ist ein alter Bekannter. Dort waren wir vor zehn Jahren schon einmal, im Rahmen eines Kreuzfahrtausfluges. Damals sagten wir uns, dass wir noch mal wiederkommen und nun lösen wir das Versprechen ein. Wir fahren also zum Geysir Strokkur und der liegt ungefähr 50 Km vom Kratersee entfernt. Wieder sind rechts die Berge und links die Ebenen zu sehen, durch die sich die Straße schlängelt. Nach etwa einer Stunde Fahrt kommen wir an dem Parkplatz neben dem Geysir Center an und was soll ich sagen, in dem Moment wird ein Parkplatz frei. Diesmal müssen wir Parkplatzgebühren bezahlen. Die Parka App ist dafür gut geeignet und macht ihre Arbeit. Wieder sind es 1000,00 Kronen aber für 24 Stunden (0 bis 24 Uhr 😉). Das kennen wir ja schon.
Der Weg führt uns erst in das Center, hier in den Shop, dann auf die andere Straßenseite auf das Gelände der „Erdaktivitäten“. Das Gelände hat sich seit unserem letzten Besuch sehr verändert. Der Wegeausbau hat einen Grad erreicht, dass auch Gehbehinderte diese Sehenswürdigkeit besuchen können. Unser Weg führt uns an kleinen blubbernden Schlammkuhlen und dampfenden Erdlöchern vorbei. Nicht lange lässt das Geräusch des explodierenden Strokkur auf sich warten. Von weitem ist seine Dampffontaine zu sehen. Noch vor seiner nächsten Eruption, dass geschieht ungefähr alle 10 Minuten, sind wir bei ihm und lauern auf seinen Ausbruch für einige schöne Videos und Fotos. Wir postieren uns an der Absperrleine. Und dann ist auch schon die erste Fontaine in der Luft. Wir konnten uns noch nicht richtig vorbereiten. Ihre volle Höhe ist nicht zu erkennen, alles liegt in einer Wasserdampfwolke. Dann versuchen wir es immer wieder, bis uns das eine oder andere Foto beziehungsweise Video gelingt. Nach vielen Versuchen geben wir auf, den Rest des Parks durchlaufen wir nur noch und kehren zu Hilde zurück.


Ein letztes Ziel, den Gullfoss Wasserfall, wollen wir noch besuchen. Hilde brummt die 12 Km vor sich hin und wir parken sie direkt am Rande des Parkplatzes. Die Infos, was und wie man die Parkgebühren bezahlen soll, widersprechen sich im Internet. Schilder über Preise und Parkdauer gibt es nicht. Wir steigen aus und begeben uns zum Shop, ein Hinweis meinte, dass man dort die Gebühr zahlen soll. An der Tür des Shops dann das Schild mit der Aussage, keine Parkgebühr.
Umso besser, können wir uns also unbeschwert den Wasserfall ansehen. Auch hier hat sich einiges geändert. Mussten wir damals erst ein Stück asphaltierter Straße und dann einen Trampelpfad zur ersten Aussichtsplattform entlanggehen, so ist heute eine stabile breite Treppe vom Parkplatz bis zur ersten Ebene vorhanden. Von hier hat man schon eine sehr schöne Sicht auf die Bruchkannte, über der sich das Wasser mit kräftigem Brausen in die Tiefe stürzt. Ein imposantes Schauspiel. Die Sonne blinzelt auch immer wieder zwischen den Wolken hindurch, die mittlerweile wieder häufiger auftreten und bildet wunderschon anzusehende Regenbögen.
Der Weg führt weiter zur zweiten Aussichtsplattform, die in der Gischt des Wasserfalls liegt. Beim ersten Besuch hatten wir nicht die Zeit so nahe heranzukommen, weil wir nur 50 Minuten Zeit hatten. Das war auch der Moment, an dem wir uns vornahmen wieder zu kommen. Nun sind wir da, aber bis zur Aussichtsplattform an der Bruchkannte gehen wir nicht. Die Gischt verhindert ein Fotografieren. Auf halber Strecke dahin machen wir viele Aufnahmen und dann wird es auch schon Zeit den Rückweg zu Hilde anzutreten.


Bevor es weitergeht machen wir noch eine Pause in Hilde, der Abend ist schon etwas vorgeschritten. Beim Essen besprechen wir unserer weitere Reise. Wir haben den weitesten Punkt der Ringstraße erreicht, den wir uns vorgenommen hatten. Nun überlegen wir, wie wir weiterfahren. Nach Reykjavík wollen wir nicht noch mal, das Gewusel hier unten ist schon recht heftig. Im Norden gibt es so ein paar Ziele, die wir zwar nicht geplant hatten, weil wir mit unserer Zeit vorsichtig umgehen wollten. Nun sind wir durch und könnten diese Ziele doch noch machen. Das bedeutet auf der Ringstraße zurück zu fahren, wobei wir noch ein zwei Sehenswürdigkeiten machen könnten, die wir ausgelassen haben, um dann an Egilsstaðir vorbei zu fahren. Das bedeutet das wir die folgende Nacht wieder im Arhus Cottage & Camping verbringen.
Gesagt getan. Hilde bringt uns wieder zurück, wobei sie leider durch einen Stau musste, weil ein Teil der Straße zum Geysir Strokkur frisch aufgearbeitet wurde. Spät kommen wir an und stellen uns an einem Platz ohne Strom. Der Platz von letzter Nacht war leider schon besetzt und die anderen sahen nicht vertrauenserweckend aus was das einsinken betraf. Dann machen wir alles für die Nacht bereit.